Wir  über uns (Unser Eisenbahnmuseum)

Ein kleines, aber feines Eisenbahnmuseum mit einer schmalspurigen Museumseisenbahn betreiben die Eisenbahnfreunde Bebra.

Im Dezember 1985 gründeten 15 Eisenbahnfreunde den Verein in der bekannten Eisenbahnerstadt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Ziel und Zweck des Vereins war es von Anfang an den im Jahre 1910 erbauten Wasserturm, der von der damaligen Bundesbahn nicht mehr benötigt wurde, der Nachwelt als Teil des zukünftigen Eisenbahnmuseums zu erhalten. Weiterhin sollte eine Feldbahn aufgebaut und als 600 mm-Museumseisenbahn betrieben werden.

Bereits ein Jahr nach Vereinsgründung beschloss die Stadt Bebra mit Unterstützung des Landeskonservators den Wasserturm zu sanieren und zu restaurieren. Am 4. Juni 1988 erfolgte die feierliche Einweihung und Übergabe des Turms an die Eisenbahnfreunde Bebra e. V.

In der Zwischenzeit erhielt der junge Verein derart wertvolle Exponate gestiftet, sodass bereits 1986 Gedanken aufkamen ein größeres Museumsgebäude am Wasserturm zu errichten. Die Eisenbahnfreunde sind zuversichtlich, dass in den  nächsten Monaten die Baugenehmigung erteilt wird. Das Gebäude soll in mehreren Abschnitten errichtet werden. Begonnen wird mit der Remise und Feldbahnwerkstatt. Die zahlreichen eisenbahngeschichtlich wertvollen Exponate müssen daher immer noch in Kellerräumen oder Dachgeschossen unzugänglich aufbewahrt werden, sofern sie nicht im Wasserturm ausgestellt werden. Dazu  zählt u. a. auch eine 30 qm große H0-Modelleisenbahnanlage.

Im Wasserturm selbst erklären Bild- und Texttafeln die verschiedenen technischen Einrichtungen. Im Erdgeschoss ist eine komplette historische Fahrkartenausgabe aufgestellt. Hier werden die Fahrkarten  für den Museumszug verkauft, aber auch Souvenirartikel, wie Postkarten und Bierkrüge mit Eisenbahnmotiven werden angeboten. Dann sind vom Bahnhof Hönebach (Strecke Bebra – Gerstungen) ein Streckenblock mit mechanischer und elektrischer Verriegelung, ein Fahrdienstleiterplatz sowie Exponate aus der Fernmelde- und Signaltechnik ausgestellt. Mit Hilfe eines Indusi – Prüfgeräts wird die Funktionsweise dieser wichtigen Sicherheitseinrichtung der Bahn demonstriert und erklärt.

In der ersten Etage befinden sich Vitrinen mit Rangabzeichen, Uniformen und Ehrenurkunden. Hier stehen außerdem die frühere Zentraluhr (Mutteruhr) des Bahnhofs Bebra sowie ein kompletter Arbeitsplatz eines Bahntelegraphen, Informationen über den ICE und die Schnellbahnstrecke. Die Bahnstrecken vor und nach 1945 zeigen die unterschiedliche Bedeutung des Eisenbahnknotenpunkts Bebra. Für die jüngsten Besucher steht eine Mal- und Spielecke zur Verfügung.

Aus der zweiten Etage, direkt unter dem – inzwischen geleerten – Wasserbehälter, hat man einen großartigen Blick in alle Himmelsrichtungen, darunter auch auf den Bahnhof Bebra und in das schöne Fuldatal. Die hier aufgestellten Vitrinen werden für Sonderausstellungen genutzt. Eine für unsere jüngsten Besucher aufgebaute kleine HO-Modelleisenbahnanlage ist derzeit allerdings außer Betrieb.

Im Jahre 1990 begannen die Mitglieder der Eisenbahnfreunde Bebra mit dem Bau einer Gleisanlage in der Spurweite 600 mm für die zur Verfügung stehenden Feldbahnfahrzeuge. Mit der Stadt Bebra und der Deutschen Bundesbahn wurden langjährige Pacht- und  Nutzungsverträge für das Wasserturmareal abgeschlossen. Ende 1993 konnte das zirka 700 Meter lange Gleisoval mit einem ‚Silverspike’, einem verzinkten Gleisnagel, geschlossen werden. Am 3. April 1994 (Ostersonntag) wurde die Feldbahn als Museumseisenbahn feierlich in Betrieb genommen. Im Mai 2001 wurde die Neubaustrecke zum Haltpunkt  „Weiterode-West“ fertig gestellt, sodass die  Gleislänge inzwischen 1.600 Meter beträgt. Der Museumszug, der den Namen „Wasserturm-Express“ erhielt, besteht aus bis zu drei Untertage-Personenwagen und einem vierachsigen offenen Sommerwagen und präsentiert sich in den Farben Elfenbein/hell- und dunkelblau mit roten Zierstreifen. Bei Bedarf wird im Zweizugbetrieb gefahren. Lokomotiven und Wagen waren zuerst in vier Wellblechgaragen untergebracht, um sie vor Vandalismus zu schützen. Im Jahr 2002 wurde die Feldbahnremise (Werkstatt und Lokschuppen) in 4 von uns erworbene 40-Fuss-Container integriert werden. Zwei weitere 40-Fuss-Container kamen später hinzu.

Der Traum von einer eigenen betriebsfähigen Dampflokomotive konnten sich die Eisenbahnfreunde Bebra leider noch nicht  erfüllen. Es steht zwar eine 70 Jahre alte Henschel-Dampflok zur Verfügung, für deren Herrichtung aber mindestens 100.000,– Euro benötigt werden. Da dieser Betrag vorerst leider nicht aufgebracht werden kann, wurde die Lok inzwischen als Denkmal am Wasserturm aufgestellt. Vorhanden ist auch eine Jung-Diesellok vom Typ EL 105, die aufgrund sehr hoher Kosten derzeit noch nicht aufgearbeitet werden kann. Deshalb wurde sie als Leihgabe bei dem früheren Eigentümer, der Fa. Witzel-Bau als Denkmal aufgestellt. Die Lok gehört aber weiterhin unserem Verein. Vorhanden ist auch ein  Foto-Güterzug, bestehend aus verschiedenen Loren, Kessel-, Flach- und Arbeitswagen. Eine Lore besitzt eine rote Kippmulde nach einem Vorbildfoto in einer Schweizer Eisenbahnzeitschrift.

Für den ‚Wasserturm-Express’, den Fotogüterzug und Sonderzüge stehen sieben Diesellokomotiven zur Verfügung, die inzwischen bis auf Lok 5 alle betriebsfähig aufgearbeitet wurden (Stand: 31. August 2007). Mit einem Schienenfahrrad aus dem Jahr 1929 kann die Strecke in den Zugpausen nach Voranmeldung abgeradelt werden, allerdings nur die kleine Runde, auf keinen Fall nach Weiterode-West. Mit diesem Rad wurden übrigens an Pfingsten 1995 – aus Anlass des 10-jaehrigen Vereinsbestehens – die ‚Ersten deutsche Meisterschaft im Schienenfahrradrennen auf 600 mm-Feldbahngleisen’  durchgeführt. Grüsse und Geschenke überbrachten seinerzeit u. a. der Erste Kreisbeigeordnete als Vertreter des Landrats des Landkreises Hersfeld-Rotenburg sowie der Buergermeister der Stadt Bebra, die beide feststellten, dass die Eisenbahnfreunde eine wunderschöne Freizeitanlage geschaffen haben, die zahlreiche Besucher nach Bebra zieht. Im November 2000 erhielten wir als Geschenk einen Triebwagenzug, der früher im Essener Gruga-Park fuhr. Dieser bei uns als ‚Biber-Blitz’ bezeichnete Zug kommt seit Mai 2003 zum Einsatz. Mit diesem Zug können wir erstmals auch bei Regen einen regelmäßigen Fahrbetrieb  durchführen. Seit 07. April 2002 befahren wir die Neubaustrecke über Weiterode-West.

Im Jahr 2007 wurde unsere großzügige  Regenschutzüberdachung gegenüber unserem Kiosk fertig gestellt und am 9. April feierlich eingeweiht. Weiterhin nahmen wir unseren neuen Personenzug ‚Bebraer Bimmelbahn’ in Betrieb. Der Zug besteht aus unserer Lok 8 und den beiden ehemaligen Fuldaer Kleinbahn-Personenwagen, die auf Lorenuntergestellen aufgebaut wurden. Bei uns erhielten diese Personenwagen mit den Nummern 11 und 12 Stoffdächer.

Die Mitgliederzahl des Vereins Eisenbahnfreunde Bebra beträgt ca. 150, davon sind ca. 15 % aktiv für den Verein tätig.

Mit zahlreichen befreundeten Eisenbahnfreunde – Vereinigungen aus dem In- und Ausland besteht ein Informationsaustausch. Auch sind wir regelmäßig bei den Internationalen Feldbahntreffen vertreten.

Ab und zu und werden Eisenbahn-Studiensonderfahrten angeboten und durchgeführt, wobei in der Vergangenheit sogar Nostalgiezüge des Verkehrsmuseums Nürnberg (heute: DB-Museum) zum Einsatz kamen. Die Eisenbahnfreunde laden (in der Regel an jedem dritten Donnerstagabend im Monat zu öffentlichen Film-, Video- und Diavorträgen ein.  Siehe auch unseren Veranstaltungskalender. Arbeitseinsätze finden am Wasserturm, wenn es das Wetter zulässt, am Samstag von 09:00 bis ca. 15:00 Uhr statt.

Das Eisenbahnmuseum ist an jedem 1. Sonntag in den Monaten April, Mai, Juni, Juli und August sowie und September, außerdem am Ostermontag, Pfingstmontag und am Feiertag, 3. Oktober jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zur gleichen Zeit verkehren auch der „Wasserturm-Express“, „Bebraer Bimmelbahn und/oder „Biber-Blitz“ im 7 1/2-Minutentakt.   Halloween-Fahrten finden  immer am 31. Oktober von 14:00 bis 19:00 Uhr, Nikolaussonderfahrten  immer am 06. Dezember zwischen 14:00 Uhr und 17:30 Uhr statt.   Sollte der Nikolaus die jüngsten Besucher beschenken gelten an diesem Tag Sonderfahrpreise – ohne Geschenk gelten die üblichen Fahrpreise. Die Eisenbahnfreunde Bebra sind stolz darauf, dass der Eintritt in das Eisenbahnmuseum im historischen Wasserturm kostenfrei ist. Der Verein freut sich aber, wenn eine kleine Spende in das H0-Modell des Bebraer Wasserturms an der Fahrkartenausgabe geworfen wird. Eine Bahnfahrt (= eine Fahrt bis Weiterode-West und zurück oder z. B. bei Gleisbauarbeiten zwei Rundfahrten um den Wasserturm) kostet nur 1,50 EUR. Eine Dreierkarte nur ganze 5,– EUR.

Und noch etwas für Eisenbahninteressierte: Selbstverständlich öffnet das Eisenbahnmuseum und fahren unsere Museumszüge für Gruppen ab ca. 10 Personen auch an allen anderen Tagen, die sich unter der Telefonnummer 0 66 23 / 79 64 (international: ++49-6623-7964) angemeldet haben. Weiteres Informationsmaterial wird auf Wunsch gegen frankierten  Rückumschlag übersandt