Unsere Feldbahn

Im Jahre 1990 begannen die Mitglieder der Eisenbahnfreunde Bebra mit dem Bau einer Gleisanlage in der Spurweite 600 mm für die zur Verfügung stehenden Feldbahnfahrzeuge. Sie entstammt keinem historischen Hintergrund sondern wurde anlässlich des Eisenbahnmuseums als Ergänzung gebaut.

Ende 1993 konnte das zirka 700 Meter lange Gleisoval mit einem ‚Silverspike’, einem verzinkten Gleisnagel, geschlossen werden.

Am 3. April 1994 (Ostersonntag) wurde die Feldbahn als Museumseisenbahn feierlich in Betrieb genommen. Im Mai 2001 wurde die Erweiterung zum Haltpunkt  „Weiterode-West“ fertig gestellt, sodass die Gleislänge inzwischen 1.600 Meter beträgt.

Lokomotiven und Wagen waren zuerst in vier Wellblechgaragen untergebracht, um sie vor Vandalismus zu schützen. Im Jahr 2002 konnte die Feldbahnremise (Werkstatt und Lokschuppen) in vier von uns erworbene 40-Fuß-Container integriert werden. Zwei weitere 40-Fuß-Container kamen später dazu.

Der Traum von einer eigenen betriebsfähigen Dampflokomotive konnten sich die Eisenbahnfreunde Bebra leider noch nicht erfüllen. Es steht zwar eine 100 Jahre alte Henschel-Dampflok zur Verfügung, für deren Aufarbeitung aber ein sechsstelliger Eurobetrag benötigt wird. Zudem ist die Dampflok für unsere Bahnstrecke zu groß. Deshalb wurde die Lok als Denkmal am Wasserturm aufgestellt.

Was ist eine Feldeisenbahn?

Eine Feldbahn wird auch als Lorenbahn bezeichnet und ist in der Regel eine nicht öffentliche Schmalspurbahn in einfachster Bauform zum Transport landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher (Waldbahn) und industrieller Rohstoffe wie Holz, Torf, Gestein, Lehm und Sand. Der Materialtransport erfolgt oft mittels offener Loren.

In der weiterverarbeitenden Industrie spielten die Schmalspurbahnen einst eine bedeutende Rolle. So fanden sich Feldbahnen häufig im Einsatz  bei Schamottefabriken, Ziegeleibetrieben und Zuckerfabriken. Auch in den Untertagegruben wurden feldbahnähnliche Bahnen eingesetzt. Ferner wurden sie zum Ziehen von Schiffen in Kanälen und Schiffsschleusen (Treidelbahn) verwendet, zum militärischen Material- und Personaltransport (Heeresfeldbahn), zum Materialtransport auf Großbaustellen, in Torfstichen, zur Versorgung von Inseln und als Trümmerbahn in Städten nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges.